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A Rainha Diaba

The Devil Queen
Eine Partyszene mit drei Personen, die bunte Kleidung tragen und sich mit Getränken in der Hand zuprosten. Die Person in der Mitte ist Brasiliens Schauspielstar Milton Gonçalves mit geschminktem Gesicht, einem Diadem auf dem Kopf und bunten Ketten über dem ansonsten nackten Oberkörper.
© José Medeiros

Fr 17.02.
22:00

Vom Hinterzimmer eines Bordells aus beherrscht die schwule Schwarze "Teufelskönigin" (ein bürgerlicher Name wird nie genannt) die Unterwelt von Rio de Janeiro. Unter grünem Lidschatten fällt ihr Blick unbarmherzig auf die Mitglieder ihres Drogenkartells. Mit dem selben Klappmesser werden Beine rasiert und Verräter aufgeschlitzt. Doch ihr Terrorregime ist instabil, es regt sich Widerstand. Um die Königin zu ersetzen, führen bald alle gegeneinander Krieg, die im bürgerlichen Leben keine Chance haben: die Favela-Gangster gegen die Schwulen, die Dragqueens gegen die Sexarbeiterinnen.

Fontouras grelle Pulp-Konstruktion steht für das populäre brasilianische Kino in der Zeit der Militärdiktatur, in dem Machtverhältnisse nihilistisch überzeichnet wurden. Wie in Karim Aïnouz’ MADAME SATÃ (2002) dient auch hier João Francisco dos Santos, eine legendäre Gangsterfigur der 1930er-Jahre, als Vorbild, die hier als frühe Repräsentation von Queerness in die 1970er übersetzt wird. Milton Gonçalves spielt sie mit verschiedenen Stimmen, und das dichotomische Konzept von Männlichkeit, das zwischen Macho und Tunte keine Schattierungen zulässt, löst sich in Luft und Glitter auf. (Jan Künemund)

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